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Die Geschichte der Telekommunikation – Folge 2

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Im zweiten Teil unserer Reihe „Back to Basics – wo die Telekommunikation ihre Wurzeln hat“ wollen wir uns mit Trommeln, Rauchzeichen und Brieftauben auseinandersetzen.
Nachrichten, die sich über die Buschtrommel verbreiten
Trommeln ist die vielleicht älteste Form der Telekommunikation. Vor allem im westlichen Afrika, aber auch auf Neuguinea haben sich die Menschen miteinander auf diese Weise verständigt. Über bestimmte Rhythmen oder musikalische Klangfolgen wurden Nachrichten kodiert und über weite Distanzen transportiert. Das überraschte selbst die ersten europäischen Expeditionen: Woher wussten die Eingeborenen im Dschungel schon im Vorhinein von ihrer Ankunft?
Wo Rauch ist, ist auch Feuer
Im wilden Westen gab es nicht nur rauchende Colts, sondern auch rauchende Nachrichtenfeuer. Die Ureinwohner – dank Christoph Kolumbus’ Vorstellung, Indien erreicht zu haben – leidlich korrekt als „Indianer“ bezeichnet, hatten sich für bestimmte Anlässe eigene Rauchzeichen ersonnen und nutzen diese, um über weite Strecken Informationen auszutauschen. Sagt der Italiener heute am Apparat „Pronto“, der Japaner „Moshi-moshi“, so ließen die indigenen Nordamerikaner zunächst mal eine kleine Wolke aufsteigen, die signalisierte: „Achtung, hier kommt jetzt eine Nachricht!“. Bestimmten Anzahlen von Wolken waren dann bestimmte Botschaften zugeordnet. Eine Art Vorreiter des guten Samuel Morse, dessen Alphabet aber erst in der nächsten Folge besprochen werden soll.
Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund
Die Idee, dass man mit Flügen weite, vor allem auch feindlich beherrschte Strecken überwinden kann, kam schon in der Antike dem Erfinder Dädalus, der sich und seinen Sohn Ikarus mithilfe künstlicher Flügel aus der Gefangenschaft des kretischen Königs Minos befreien wollte. „Land und See kann er uns zwar versperren, aber der Himmel steht uns ganz offen!“ (Ovid, Metamorphosen, 185f.) Das Ende vom Lied: Ikarus flog zu hoch, das Wachs seiner Flügel schmolz durch die Glut der Sonne und er stürzte in die nach ihm benannte Ikarische See zu Tode.


Die Tauben von Genua
Weit weniger riskant für die Menschen war da die mittelalterliche Idee der Genuesen, statt selber zu fliegen einfach Brieftauben zu nutzen. Ausgerechnet Genua? Ja, denn die Republik Genua war neben Pisa und Venedig im Mittelalter die dominante Seestreitmacht des Mittelmeers mit Besitzungen von Korsika bis Zypern und Sewastopol – und baute gewaltige Taubentürme für ihre geflügelten Boten, die Nachrichten schnell über weite Strecken verbreiten konnten.

Damit waren die Genuesen ihrer Zeit weit voraus. Noch Paul Julius Reuter, Gründer der gleichnamigen Nachrichtenagentur, begann sein Business Mitte des 19. Jahrhunderts mit Brieftauben, die er regelmäßig Nachrichten zwischen Aachen und Brüssel transportieren ließ.

Und selbst unseren heutigen Handys sind die Brieftauben nicht hoffnungslos unterlegen – wie unser großer BASE Vergleichstest gezeigt hat.
Aller guten Dinge ist 3: Vorschau auf die nächste Folge
Bleiben Sie dran, wenn es wieder heißt: „Die Geschichte der Telekommunikation! Von Feuerzeichen bis zur Flatrate“ In Folge 3 widmen wir uns „Telegraphie und Morsen“. Kleine Preisfrage vorab: Was bedeutet lang-kurz-kurz-kurz kurz-lang kurz-kurz-kurz kurz?

Folge 1: Der Anfang
Folge 2: Trommeln, Rauchzeichen, Brieftauben
Folge 3: Telegraphie und Morsen
Folge 4: Das Festnetztelefon
Folge 5a: Die Anfäge des Mobilfunks & Handys

Folge 5b: Gegenwart des Mobilfunks


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